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Wem gehört der Körper deines Hundes?

Eine einfache Frage, denkst du? Ich auch, aber wenn man sich so umschaut, scheint diese Frage doch nicht so einfach zu sein ... oder sie wird nicht gestellt ... oder ignoriert ...

Stell dir vor, wir treffen uns, ich komme geradewegs auf dich zu und knuddle dich wie verrückt und betatsche dich, wo ich nur kann. Je nachdem wie wir zueinander stehen, ist das mehr oder weniger eine unangenehme Vorstellung, oder? Auch wenn wir uns sehr gut kennen und uns nahe stehen, löst so etwas eine Art Widerwillen in dir aus - wenn wir uns nicht nahestehen sogar einen grossen Widerwillen. Lässt du es trotzdem zu, mit eingezogenem Kopf vielleicht oder weichst du mir aus, sagst mir vielleicht sogar: he, stop?
Tja, Hunde tun das auch. Denn ihr Körper gehört ihnen ganz alleine. Auch Hunde empfinden Widerwillen, wenn sie von fremden Menschen einfach angefasst werden - manchmal auch bei bekannten Menschen, weil die Situation nicht passt. 
Die einen entziehen sich dem Ganzen selber. Die einen lassen es - mit mehr oder weniger Beschwichtigungssignalen - über sich ergehen. Und dann gibt es noch diese, die in ihren Beschwichtigungssignalen ignoriert werden, sich nicht selbst entziehen können und dann in einer Situation gefangen sind, aus der sie mit unterschiedlichen Methoden wieder versuchen zu entkommen. Vielleicht fallen sie in eine Übersprungshandlung, vielleicht warnen sie aber auch mit einem Knurren. Beides heisst: hör bitte sofort damit auf. 
Ich bin verantwortlich dafür, dass ich meinen Hund vor solchen Übergriffen schütze. Ich lasse ihn idealerweise gar nicht erst in diese Situation kommen, was leider manchmal schwierig ist umzusetzen. Dann helfe ich ihm aber umgehend aus dieser Situation raus. 
Es ist manchmal unfassbar, wie einfach über einen Hundekörper verfügt wird. Es ist erschreckend, dass Hunde einfach still halten, ja es sogar „geniessen“ sollen, wenn sie gestreichelt werden. Von fremden Menschen oder aber manchmal auch vom eigenen Menschen in einer total unpassenden Situation. 
Ich wünsche mir mehr Feingefühl und mehr Respekt dem Hund gegenüber. Ich wünsche mir, dass die Hundehaltenden sich für ihren Hund einsetzen, seine Grenzen respektieren - denn unsere soll er ja auch respektieren.
Santtu entzieht sich wunderbar von selbst, wenn es ihm nicht passt, angefasst zu werden. Er entscheidet das schnell und konsequent auf seine ganz eigene ruhige Art. 
Inari kann das nicht. Woran immer das auch liegen mag, denn wir haben sie immer so gut geschützt, wie wir es konnten. Sie mag es absolut nicht von fremden oder wenig bekannten Menschen angefasst zu werden. Wusste aber lange Zeit nicht, wie sie sich dem entziehen kann, vielleicht dachte sie, sie muss herhalten. Sie hat nie gewarnt oder gedroht, sie ist in eine Übersprungshandlung gefallen, sie hat sich dann nämlich immer wie ein Welpe langsam schleichend seitlich auf den Boden gelegt - und erweckte so leider den Eindruck, dass sie es mag und ihr Bäuchlein hinhält. Dabei war sie in einer schlimmen Situation ausgeliefert und wusste sich nicht anders zu helfen. 
Kommt dir das bekannt vor? Dann schütze deinen Hund. Ich sage den Menschen, dass sie Inari nicht anfassen dürfen, auch nicht, wenn sie herkommt zu ihnen. Sie sollen ihr bitte Zeit lassen. Wenn sie mehrmals kommt, dann kann man sie kurz mal berühren und sie dann bitte gleich wieder „frei“ lassen. So hat Inari mittlerweile schon viel Entwicklung gemacht und konnte gerade letzten Samstag bei ihr unbekannten Menschen, die in die Hocke gingen, als sie zu ihnen ging, sie dann auch kurz streichelten, sich selber wieder von ihnen lösen und weggehen, ganz ohne Übersprung - einfach wunderbar! Das hat sie erst in den sozialen Spaziergängen nach NF lernen dürfen, weil auch ich da gelernt habe, wie ich sie richtig davor schütze und richtig unterstütze.
Bei Kindern ist Inari noch einmal anders, da knurrt sie auch mal, wenn die meinen einfach zu ihr kommen zu müssen, denn die sind ihr so suspekt, dass sie ernster macht, als bei Erwachsenen. Wenn Kinder sich hingegen angemessen verhalten, kann sie sich mittlerweile lösen und abwenden.
Bei ihren Familienmenschen zeigt sie ganz deutlich, wann sie gestreichelt werden möchte und wann nicht. Wir respektieren das selbstverständlich, denn: es ist ihr Körper, über den sie alleine bestimmen kann! Genau wie wir Menschen auch.
Also bitte schau genau hin und zoll deinem Hund den nötigen Respekt auch bei diesem Thema. Niemand darf deinen Hund anfassen, wenn dein Hund das nicht will und du bist verantwortlich dafür.
Yvonne Fuchs / Lapinsielun Kennel

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Kommentare: 1
  • #1

    Reinhard Fuchs (Montag, 18 Februar 2019 13:37)

    Hallo Yvonne,
    schön hast Du das geschrieben, Super !
    Dem Selbstwertgefühl eines Hundes, sollte man
    immer mit dem nötigen Respekt begegnen, genau
    so, wie man es von Person zu Person erwarten würde !

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