Weshalb willst du einen Hund?

Eine simple, vielleicht zu plumpe Frage, denkst du? Für uns nicht. 

 

Viele Menschen, die sich einen Hund an ihrer Seite wünschen, haben bereits ganz klare Vorstellungen, wie das Leben mit ihrem Hund dann aussehen wird. Sie wissen genau, wie ihr Hund sein soll, was sie alles mit ihm machen werden und wie er alles, ohne zu hinterfragen, mitmacht. So sind sie doch, die Hunde, oder? Allzeit bereit mit ihrem Menschen jedes Abenteuer zu bestreiten, bereit zu stehen, wenn der Mensch es will, ruhig und unauffällig zu sein, wenn der Mensch es will, zu schlafen, wenn der Mensch es will, etc.

 

Und immer wieder stellen wir fest, dass es scheinbar vergessen geht oder einfach keine Beachtung bekommt, dass auch der Hund eine Persönlichkeit ist. Ein Individuum mit Vorlieben und Abneigungen, mit bestimmten Charakterzügen, die gegeben sind, mit Gefühlen, Sorgen, Ängsten, Bedürfnissen. 

 

Oft werden wir gefragt: "Kann man mit einem Lapinkoira dies und jenes machen? Eignet er sich für diese und jene Aktivität?" Diese Fragen sind nicht pauschal zu beantworten. Keiner weiss, ob aus einem Welpen mal ein Erwachsener wird, der gerne Kinder hat. Oder der sich als Therapiehund, Rettungshund, Sporthund etc. eignen wird. Die Entwicklung einer Persönlichkeit braucht Zeit und ist stark davon abhängig, welche Erfahrungen der Hund machen darf und ob und wie seine Bedürfnisse beachtet werden. Und genau da liegt das Problem. Der Mensch hat Ziele, er hat Erwartungen an seinen zukünftigen Hund, wie er mal zu sein hat, was er mal machen soll. Und schon liegt auf einem kleinen Welpen eine ultraschwere Last - all die Erwartungen, die sein Mensch an ihn hat und die ihm schon rein unbewusst Druck machen. Im schlimmsten Fall darf er nicht einmal mehr einfach Kind sein, denn schon da sind die Erwartungen ja sehr hoch: er soll ruhig und unauffällig sein, wenn es die Situation aus Sicht des Menschen grad erfordert, er soll schön an der Leine gehen, er soll nichts anknabbern, er soll stubenrein sein, und und und. Lauter Erwartungen schon an ein kleines Baby. Klar ist es nicht verkehrt, dass man sich das wünscht, aber man muss auch bereit sein, dem Welpen die Möglichkeit zu geben, in seinem eigenen Tempo und ohne Druck zu lernen - und Erwartungen erzeugen nun einmal Druck, immer.

 

Wir möchten dich dazu anregen, dir ganz genau zu überlegen, weshalb du einen Hund willst. Hast du Ziele und Erwartungen an ihn? Weisst du genau, was du einmal mit deinem Hund machen wirst, wenn er erwachsen ist? Hast du bereits eine Ausbildung für ihn geplant?

 

Oder aber bist du bereit, dich auf ein Abenteuer einzulassen? Eine kleine Persönlichkeit in deine Familie aufzunehmen, sie kennenzulernen, zu verstehen, was ihre Vorlieben und Abneigungen sind und das gemeinsame Leben mit ihr entsprechend zu gestalten? Bist du bereit, deine Erwartungen und Ziele beiseite zu legen? Dich voll und ganz auf dieses Individuum einzulassen, ihm die Freiheit zu lassen, dass es sich entwickeln und so sein darf, wie es ist? Bist du bereit, die Bedürfnisse dieses kleinen Wesens zu erkennen, es zu verstehen und ihm alles zu geben, was es für ein glückliches Leben braucht? Bist du bereit, von Null anzufangen und dir ein gemeinsames Leben mit dem Welpen aufzubauen, in dem alle auf ihre Kosten kommen, in dem es ein Miteinander ist und die Bedürfnisse aller respektiert werden und auch der Hund ein Mitspracherecht hat? Bist du bereit, eine Beziehung zu diesem zauberhaften Wesen aufzubauen, es zu schützen, zu behüten und liebevoll und fair durch sein Leben zu begleiten? Ihm zu zeigen, welche Regeln es in der menschlichen Welt gibt, ihm jederzeit zur Seite zu stehen, wenn es damit überfordert ist und ihm die Chance zu geben, so oft wie möglich, einfach "nur" Hund sein zu dürfen?

 

Hunde müssen immer und immer wieder über ihre Grenzen gehen, weil der Mensch sich selbst Ziele und an den Hund Erwartungen gesetzt hat. Niemand fragt dann, ob sich ein Hund bei der Therapiehundeausbildung auch wirklich wohl fühlt und dabei glücklich ist. Es fragt auch niemand, ob ein Hund Spass hat beim Sportwettkampf anzutreten, um das Ego seines Menschen zu befriedigen. Auch ein Hund, der zur Zirkusnummer degradiert wird, ständig Tricks vorführen muss oder sich in Unterordnung ergeben muss, wird nicht gefragt, ob er zufrieden und glücklich mit seinem Leben ist. Hunde möchten in erster Linie eins: Hund sein dürfen. Informiere dich, welche Bedürfnisse ein Hund wirklich hat, lerne die Hundesprache damit du ihn verstehst und du wirst erkennen, wie einfach es sein kann, seinem Hund ein glückliches, bedürfnisorientiertes und artgerechtes Leben zu bieten. Überlege dir ganz genau, weshalb du einen Hund willst. Wenn du nicht bereit bist, dich auf eine eigenständige Persönlichkeit einzulassen, Kompromisse einzugehen, einem andersartigen Wesen eine Familie zu bieten, in der es verstanden, respektiert und geliebt wird so wie es ist, dann bist du bei uns falsch. 

 

Unsere Hunde zeigen uns jeden Tag, dass es nur einen lohnenswerten Weg im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund gibt - den in Freundschaft!

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LAPINSIELUN KENNEL & COACHING

Yvonne Fuchs 

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