„Ein guter Gehorsam führt nicht dazu, dass ein Hund im Alltag sicher handeln kann.“
— Nicole Fröhlich, NF Footstep
Eine sehr bedeutende Aussage. Denn noch immer ist es für viele Menschen wichtig, dass ihr Hund „funktioniert“ – also auf Knopfdruck Sitz, Platz und Fuss ausführt. Doch ein Hund, der diese Kommandos beherrscht, ist nicht automatisch in der Lage, sich in Alltagssituationen sicher und angemessen zu verhalten.
Unterordnung hält einen Hund in seiner Persönlichkeit klein. Sie verhindert, dass er eigenständig denken und eigene Lösungsstrategien entwickeln darf. Stattdessen wird er dauerhaft kontrolliert – nicht selten bis zur völligen Abhängigkeit vom Menschen. Dabei bleibt eine entscheidende Fähigkeit auf der Strecke: die Selbstwirksamkeit. Ein Hund, der nicht lernt, eigenständig zu handeln, kann kein sicherer Begleiter im Alltag werden.
Außerdem: Ist es überhaupt fair, sich ein fühlendes, hochsoziales Lebewesen unterzuordnen – nur weil man es kann? Einen Hund, der denkt, wahrnimmt, verbindet, kommuniziert und sich bemüht, dem Menschen zu gefallen? Der als Familienmitglied bezeichnet wird, als Freund?
Nur weil etwas möglich ist, bedeutet es noch lange nicht, dass es richtig ist.
Ein Hund braucht keine permanente Kontrolle. Er braucht einen Menschen, der ihn situationsangemessen führt – das bedeutet: jemand, der seine Körpersprache, seine Emotionen, seine Bedürfnisse erkennt und versteht. Dies ist die Grundlage für eine vertrauensvolle, sichere Beziehung – und dafür, dass ein Hund nachhaltig und mit Freude lernen kann.
Hunde, die im eigenen Tempo lernen dürfen, die ernst genommen, verstanden und liebevoll begleitet werden, haben die besten Voraussetzungen, sich zu stabilen, selbstsicheren Begleitern zu entwickeln. Es geht darum, ihnen zuzutrauen, mitzudenken – und sie dabei zu unterstützen, eigene Lösungen zu finden, die für sie umsetzbar und stimmig sind. Das bringt Sicherheit – für Hund und Mensch.
Es geht darum, dass Menschen mit Hunden qualifiziert und individuell begleitet werden. Damit sie lernen, ihren Hund zu verstehen: seine Körpersprache, seine Gefühle, seine Bedürfnisse und seine Art zu lernen.
Es geht nicht um Kommandos auf einem überfüllten Hundeplatz.
Es geht nicht um Drill, Unterordnung oder Perfektion.
Es geht nicht ums „Zurechtbiegen“ eines Hundes.
Es geht um Verbindung.
Es geht um Verständnis.
Es geht um eine nachhaltige Entwicklung von sicheren, vertrauensvollen Beziehungen zwischen Mensch und Hund.
Ein gut begleiteter Mensch-Hund-Alltag bringt nicht nur Entspannung, sondern auch echte Freude – für beide Seiten.
Wir empfehlen den Weg der empathischen Hundeführung nach NF Footstep. Wenn du möchtest, unterstützen wir dich gerne bei der Suche nach der passenden Begleitung für dich und deinen Hund.
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NF-Trainer
Was erwarten wir von einer guten Welpenbegleitung?
Ist es wirklich hilfreich, eine Welpenspielgruppe zu besuchen, in der verschiedene Welpen unterschiedlicher Rassen und Größen unkontrolliert miteinander herumtoben? Sollten wir danebenstehen und die Welpen einfach „unter sich“ lassen? Hilft das unserem Welpen weiter?
Nein.
So zeigen wir unserem Welpen nur sehr früh, dass wir nicht für ihn da sind. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, ihn zu beschützen und ihm in Sicherheit positive Erfahrungen zu ermöglichen.
Eine gute Welpenbegleitung bedeutet, fachkundige Unterstützung für den Start ins gemeinsame Leben mit unserem Welpen zu erhalten. Dabei stehen wir als Mensch-Hund-Team im Mittelpunkt – nicht eine wild tobende Welpengruppe.
Die echte Sozialisierung eines Welpen findet nicht auf einem Hundeplatz mit fremden Welpen statt. Sie geschieht im Wurf, mit Mutterhündin und Geschwistern sowie allen anderen Hunden aus dem vertrauten Familienverbund.
Deshalb ist es so wichtig, dass Welpen lange genug bei ihrer Ursprungsfamilie bleiben und dort angemessen betreut werden. Welpenspielgruppen sind ein veraltetes Modell – verzichte daher zu deinem und zum Wohl deines Welpen darauf.
Eine gute Beziehung zwischen Hund und Mensch basiert auf Vertrauen, Verständnis, Respekt und Achtsamkeit.
Eine gute Welpenbegleitung beinhaltet:
Unterstützung beim vertrauensvollen Beziehungsaufbau
Förderung des Selbstvertrauens deines Welpen
Positive und erfolgreiche Lernmethoden mit liebevoller Ermutigung
Erlernen der Welpensprache: Körpersprache und Ausdrucksverhalten erkennen und verstehen
Feines und unterstützendes Leinenhandling
Viele nützliche Informationen rund um die Bedürfnisse und Beschäftigung deines Welpen
Das alles muss nicht in einer Gruppe mit anderen Welpen stattfinden.
Wenn man sich anschaut, wie wild lebende Hunde leben, fällt auf: Welpen verschiedener Familienverbünde spielen nicht miteinander. Das liegt nicht in ihrer Natur.
Deshalb bieten immer mehr Hundetrainer Welpenbegleitung als Einzelunterricht an – manchmal begleitet von einem gut sozialisierten, freundlichen und gefestigten erwachsenen Hund, von dem der Welpe viel lernen kann.
Idealerweise kannst du einen Alltagskurs nahtlos bei deinem Welpentrainer weitermachen.
Wenn du eine neue Begleitung suchst, achte auf folgende Punkte:
Fundierte Ausbildung: Der Trainer hat umfassendes Wissen im Umgang mit Mensch und Hund und teilt dieses offen mit dir.
Aktuelle Fachkenntnisse: Er bildet sich regelmäßig weiter und arbeitet nach den neuesten verhaltensbiologischen Erkenntnissen.
Kompetenz und Netzwerk: Er kennt seine Grenzen, holt bei Bedarf Experten hinzu und verzichtet strikt auf physische und psychische Gewalt.
Respektvoller Umgang: Der Trainer achtet die Würde deines Hundes und bezieht dich immer in Problemlösungen mit ein.
Individuelle Betreuung: Er erkennt, wann Hund oder Mensch eine Pause brauchen, arbeitet in kleinen Gruppen oder Einzelstunden, idealerweise nicht auf einem Hundeplatz, sondern im Alltag – im Wald, Dorf oder anderen realen Situationen.
Keine starren Muster: Es gibt keine Zwangsprogramme, sondern passgenaue Begleitung für dich und deinen Hund.
Jegliche Form von Bestrafung und den Einsatz von aversiven Reizen! Diese verhindern, dass dein Hund gesunde Bewältigungsstrategien entwickelt, und verursachen Angst sowie Unsicherheit. Ein respektloser Umgang ist tierschutzrelevant. Wenn dein Trainer so arbeitet, suche dir bitte dringend eine andere Begleitung.
Festigt eure Beziehung
Stärkt das Selbstvertrauen deines Hundes
Unterstützt beim Erlernen von Bewältigungsstrategien und Selbstkontrolle
Zeigt dir einen fairen und verbindenden Umgang an der Leine
Übt Alltagssituationen wie Begegnungen, sicheren Rückruf, spielerische Beschäftigung, Pausen und Ruhe
Hilft dir, deinen Hund besser zu verstehen und seine Bedürfnisse zu erkennen
Fördert die Persönlichkeit und Sozialkompetenz deines Hundes positiv
Respekt, Vertrauen, Verständnis und Achtsamkeit bilden die Basis für eine freundschaftliche Beziehung – und diese Beziehung ist der Kern von Erziehung.
Bevorzuge Einzelstunden oder kleine Gruppen. Und das Allerwichtigste: Höre auf dein Bauchgefühl! Wenn etwas nicht stimmt oder du ein ungutes Gefühl hast, wechsle den Hundetrainer. Du trägst die Verantwortung für deinen Hund – vertraue deinem Instinkt.