Während seiner Entwicklung zum erwachsenen Hund durchläuft ein Welpe / Junghung mehrere sensible Phasen, auch Angst- oder Fremdelphasen genannt, ähnlich wie man sie bei Menschenkindern kennt.

Während diesen Phasen ist der Welpe / Junghund höchst anfällig für epigenetische Prägungen. Gute aber auch schlechte Erfahrungen werden in den Zellen gespeichert. In diesen Phasen kann der Hund ängstlich und zurückhaltend auf neue Reize reagieren. Auch bereits Bekanntes wird neu bewertet und man stellt vielleicht fest, dass z.B. der Hydrant, an dem der Hund täglich vorbei geht und der nie ein Thema war, plötzlich sehr unheimlich und gefährlich scheint für den Hund. 

Für den Welpen / Junghund ist es essenziell, dass er während diesen Phasen nicht überfordert wird. Man sollte sparsam mit neuen Reizen ihm gegenüber sein und ihm Raum und Zeit lassen die Dinge (neu) zu entdecken. Der Welpe / Junghund braucht in dieser Zeit noch mehr Ruhe und Schlaf, um alles gut verarbeiten zu können. Wir sind dazu angehalten, äusserst achtsam zu sein und den Welpen / Junghund keinem unnötigen Stress auszusetzen.

Nachfolgend ein Überblick, wann diese sensiblen Phasen ungefähr eintreten. Die Phasen dauern, je nach Rasse und nach Persönlichkeit unterschiedlich lang (zwischen 1-3 Wochen) und müssen nicht genau zum genannten Zeitpunkt auftreten.

• 1. Phase: ca. mit 5 Wochen
• 2. Phase: ca. mit 7-9 Wochen
• 3. Phase: ca. mit 4-5 Monaten
• 4. Phase: ca. mit 7-9 Monaten
• 5. Phase: ca. mit 14-18 Monaten

Es kann auch sein, dass die jeweiligen Phasen früher oder später (je nach Entwicklung des Hundes) eintritt. Du wirst, wenn du deinen Hund gut beobachtest, erkennen, wann er in so eine Phase kommt.

Meistens fällt auch der Beginn der Geschlechtsreife und der Pubertät in eine sensible Phase, was es umso wichtiger macht, sehr achtsam zu sein, und besonders darauf zu achten, was der Hund für Erfahrungen macht.