Edward Hoagland
Wenn du dich entschieden hast, einem Welpen ein liebevolles Zuhause zu schenken, beginnst du eine ganz besondere Reise. Die Vorfreude auf den Einzug ist riesig – und es gibt einiges, was du im Vorfeld vorbereiten kannst, um deinem neuen Familienmitglied den Start zu erleichtern.
Bereite dein Zuhause so vor, dass dein Welpe sich sicher und geborgen fühlen kann:
Sperre Treppen oder unerwünschte Bereiche mit Kindergittern ab
Räume lose Kabel, giftige Pflanzen oder empfindliche Gegenstände außer Reichweite
Entferne oder schütze Teppiche, die du nicht gut reinigen kannst (während des Zahnwechsels ist das Kauen ein Grundbedürfnis)
Reduziere anfangs den Wohnraum – zu viel Freiheit kann den Welpen überfordern
Biete deinem Welpen gemütliche, geschützte Schlafplätze an. Ganz besonders wichtig ist ein fester Rückzugsort – idealerweise nicht zu groß, aber keinesfalls nur eine Transportbox. Dieser Ort sollte:
Ruhe und Sicherheit ausstrahlen
Nicht gestört werden (z.B. durch spielende Kinder)
Gemeinsam mit dem Welpen positiv aufgebaut werden
So lernt dein Hund, sich selbst zu regulieren und erste Schritte Richtung Alleinbleiben zu bewältigen – bitte immer liebevoll begleitet und nie erzwungen. Lass deinen Welpen nach dem Einzug nicht allein, auch nicht in der Nacht – er braucht engen Familienanschluss und emotionale Sicherheit.
Futter- und Wasserschüsseln
Hundebett oder Decken
Kuschelige Spielsachen
Eine leichte Leine (3–5 Meter)
Ein gut sitzendes Y- oder H-Geschirr (wird von uns mitgegeben)
Überlege dir im Vorfeld, welche Regeln langfristig gelten sollen – etwa, ob dein Hund auf Sofa oder ins Bett darf. Wichtig: Was später tabu ist, sollte auch jetzt nicht erlaubt sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
Auch Hausregeln für die Menschen sind entscheidend: z.B. dass ein schlafender Welpe nicht gestört wird oder dass im Haus Ruhe herrscht. Klarheit, liebevolle Konsequenz und Verlässlichkeit geben deinem Hund Sicherheit.
Zu Beginn gibst du deinem Welpen das gewohnte Futter vom Züchter. Eine Umstellung sollte frühestens nach einigen Wochen und immer behutsam erfolgen, um Magen und Psyche nicht zu überfordern. Achte auf hochwertige, altersgerechte Ernährung – der wachsende Hund braucht viele Nährstoffe in richtiger Zusammensetzung.
Informiere dich frühzeitig über einen einfühlsamen, kompetenten Tierarzt oder eine Tierärztin. Bereits kurz nach dem Einzug steht meist die nächste Impfung an – es ist gut, wenn du dich dann nicht erst auf die Suche begeben musst.
Die ersten zwei Wochen nach dem Einzug gehören nur euch. Bleibt am besten zu Hause – allenfalls Garten oder kurze Ausflüge ums Haus genügen. Keine Hundeschule, kein Besuch, keine aufregenden Unternehmungen.
Warum?
Dein Welpe hat gerade seine ganze bekannte Welt verloren. Er muss sich neu orientieren, dich kennenlernen, erste Eindrücke verarbeiten. Gib ihm Zeit. Ruhe. Stabilität.
Faustregel für Bewegung:
ca. 1 Minute pro Lebenswoche pro Tag.
Ansonsten nur raus für Geschäftchen. Nach Tierarztbesuch, Gästen oder anderen Aufregungen entfällt der Spaziergang ganz.
Wichtig: Ein Welpe braucht etwa 20–22 Stunden Ruhe und Schlaf täglich, davon
mindestens 13 Stunden echten Tiefschlaf.
(Bei erwachsenen Hunden: ca. 18 Stunden Ruhe, davon 10+ Stunden Schlaf.)
Suche dir frühzeitig eine zeitgemäße, gewaltfreie Hundeschule, in der die Persönlichkeit deines Hundes im Mittelpunkt steht. Eine gute Hundeschule vermittelt dir:
Ausdrucksverhalten deines Hundes zu lesen
Wie du ihn angemessen und liebevoll unterstützt
Wie Lernen in kleinen, passenden Schritten funktioniert
Besuche die Schule gern erst einmal ohne Hund. Ein qualifizierter Trainer gibt dir Einblick in seine Arbeit, bildet sich regelmäßig weiter und beantwortet deine Fragen transparent. Finger weg von Methoden, die auf Druck, Einschüchterung oder Zwang basieren – sie schaden mehr, als sie helfen.
Wir empfehlen z.B. NF Footstep.
Sei dir bewusst: Die erste Zeit mit deinem Welpen wird intensiv. Alles ist neu. Alles ist fremd. Er hat seine Mutter, seine Geschwister, seine sichere Umgebung verloren. Jetzt braucht er vor allem dich – mit Geduld, Ruhe, liebevoller Klarheit und ganz viel Verständnis.
Hilf ihm, sich einzuleben. Zeig ihm Stück für Stück deine Welt. Gib ihm Raum zum Ankommen, Kuscheln, Schlafen, Spielen – und vergib ihm seine kleinen Pannen. Baue Vertrauen auf, das auf Respekt, Sicherheit und fairer Führung basiert. So wächst eine Beziehung, die euch beide durchs Leben trägt.
Achte auf eine ruhige, möglichst gleichmäßige Tagesstruktur. Denn Erwartungssicherheit schenkt dem Welpen inneren Halt – und festen Boden unter den kleinen Pfoten.